Volker Ranisch: Auguste Bolte

Eine Zählung mit Musik nach Kurt Schwitters

Unter Mitwirkung eines Schauspielers sowie zweier echter Eier (aus der Region)

Mittwoch, 16. November 2016, 20 Uhr


Eins sollten Sie wissen: Auguste Bolte wusste, was sie wollte.

10 Menschen gehen in genau einer und derselben Richtung.

«Da muss was los sein», stellt Auguste Bolte messerscharf fest und beschließt: Nichts wie hinterher! Und damit beginnt eine Verfolgungsjagd, die in ihrer verqueren Logik und Komik ihresgleichen sucht.

Absurdes Theater? – Nicht absurder als das Leben selbst. Denn nicht weniger als das wirkliche Leben wird zu Auguste Boltes hoher Schule, zu ihrer Hochschule gewissermaßen, auf welcher Frl. Bolte ihren Doktor machen wollte, den Doktor des Lebens, Dr. leb. sozusagen.

Folgen Sie ihr auf der Jagd nach den vermeintlichen Sensationen des Lebens.

„Eine großartige Persiflage auf jede Art von Systemdenken. Auf absurd-witzige Weise wird in dadaistischer Manier vorgeführt, wie systemkonformes Verhalten auf einem Truppenübungsplatz enden kann.“

Kurt Schwitters gab seiner Kunst den programmatischen Titel "Merz". Das Wort ist aus einer bei der Collage eingetretenen Fragmentarisierung des Wortes "Com-merz" entstanden. Es signalisiert den Objet-trouvé-Charakter der "Merzkunst". Schwitters musste als "entarteter" Künstler das nationalsozialistische Deutschland verlassen. Seine Schriften kamen auf die Liste der zu verbrennenden sogenannten "undeutschen" Bücher, seine Kunst wurde aus den Museen entfernt. Er starb 1948 im englischen Exil.

Mit Unterstützung von: Stadt und Kanton Zürich, Kanton Zug, Migros Genossenschaftsbund
Ernst Göhner Stiftung, Jürg George Bürki Stiftung, Alfred und Ilse Stammer-Mayer Stiftung

Spiel: Volker Ranisch
Regie: André Steger

Musikalisches Konzept: Christoph Baumann
Ausstattung: Judith Kolb
Klangszenografie: Pius Morger
Produktionsleitung: Norbert Halter

Produktion: Ring Theater
in Ko-Produktion mit: ThiK Baden, Theater im Burgbachkeller und sogar theater


Inhalt

10 Menschen gehen in genau einer und derselben Richtung. „Da muss was los sein“, stellt Auguste Bolte messerscharf fest und beschließt: Nichts wie hinterher! Und damit beginnt eine Verfolgungsjagd, die in ihrer verqueren Logik und Komik ihresgleichen sucht.

Herausfinden, was wirklich los ist, scheint nämlich gar nicht so einfach zu sein. Mit Hinterherlaufen allein ist es jedenfalls nicht getan. Denn Frl. Auguste Bolte trifft auf Schwierigkeiten. Die zu Verfolgenden teilen sich plötzlich auf. Fünf gehen in die eine, fünf in die andere Richtung. Und Auguste wird buchstäblich laufend vor die Frage gestellt: Was ist nun zu tun?

Konsequent und in wahnwitzigem Tempo zwischen einer sich weiter und weiter aufspaltenden Menge Mensch hin und her pendelnd, prophezeit Auguste schließlich, dass einer der beiden am Schluss übrigbleibenden in einem Haus verschwinden werde und der andere im gegenüberliegenden Haus. Die Häuser werden sich daraufhin stetig voneinander entfernen. Auguste würde sich notgedrungen für einen der beiden entscheiden müssen. Letztendlich würde sie aber auch dessen Zweiteilung dulden müssen und miterleben, wie die beiden Hälften in zwei auseinander strebenden Zimmern voreinander das Weite suchen. Die Hälften würde sich dann in je zwei Viertel teilen, die Viertel in Achtel usw. usw. Das System zumindest hatte Frl. Dr. A. Bolte erkannt und mit ihr und durch sie die Wissenschaft.

Absurd? Nicht absurder als das Leben selbst. Oder wie Kurt Schwitters zu sagen pflegte: 2x2 ist vier. Manchmal auch fünf, je nachdem, ob Sie Dr. med. oder Dr. phil. sind. Mit seiner „Fräulein Augusta Taktik“ , einer „Doktorarbeit mit Fussnoten“ verfolgt Schwitters eine witzig-brilliante Idee, die sich aus sich selbst heraus ins Absurde dreht und die These vom aufgeklärten Menschen auf die Spitze treibt.


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