Am Ziel

Die Mutter in Bernhards Drei-Personen-Stück „Am Ziel" ist eine seiner seltenen weiblichen Figuren, denen Bernhard die Tiraden eines Patriarchen erlaubt. In einem gewaltigen Fast-Monolog resümiert sie ihr Bernhard-typisches Horror-Leben: die
Heirat mit einem Gusswerkbesitzer, den sie hasste und von sich fernhielt. Der Tod des verkrüppelt geborenen Sohnes Richard, dem sie von Anfang an nichts anderes wünschte als den Tod. Das Kontrollieren und Festbinden der Tochter seit dem Tode ihres Mannes
vor 20 Jahren. Reden gibt Sicherheit und verleiht die Gewissheit, zu leben und zu kontrollieren. Unruhe ins Mutter-Tochter-Gefüge bringt der dramatische Schriftsteller...
„Der Theaterautor Thomas Bernhard war schon immer (auch) eine Portion
schlauer als die Andächtigen, die von seinem Schmerzens-Charme, seiner untergangssüchtigen Suada verzaubert an seinen Lippen hingen. Ganz ließ er sich nie aus der Reserve der Ironie locken. Doch nie hat er sein Publikum so beifallheischend hofiert und
zugleich so selbstgefällig heruntergeputzt wie in seiner neuen, im Luxus-Rahmen der Salzburger Festspiele uraufgeführten Komödie "Am Ziel". "
(Kritik zur Uraufführung in Der Spiegel, 24.08.1981)
Regie Ingrid Gündisch Mit Regine Effinger / Veronika Sautter-Bendiks / Jochen Ganser
"...einen großen Schauspielabend erleben. Begeisterter Premierenapplaus für Darsteller und Regie." (Badische Zeitung, 09. Februar 2015)