Das Theaterstück konzentriert sich auf verschiedene Kriegszeiten und Gräueltaten, die in Städten und Dörfern rund um die ukrainische Hauptstadt im Februar und März 2022 begangen wurden: von der anfänglichen Hubschrauberoffensive in Hostomel bis zu den darauffolgenden Angriffen auf Zivilisten. Das Drehbuch basiert auf den Zeugenaussagen von Opfern, die von den Schöpfern des Stücks persönlich dokumentiert wurden.
Die Geschichte wird von den Charakteren zweier ukrainischer "Babusia" (älterer Landfrauen) erzählt, die die russische Invasion und die darauffolgende Besetzung der Region Kiew überlebt haben. Die beiden Frauen, Ania und Ninka, teilen die Grausamkeiten, die sie auf absurde, aber realitätsbasierte und amüsante Weise erlebt haben. Sie singen Überlebensanweisungen, tanzen selbstlos zu den Explosionen, schreien in den Himmel, um die Jets abzuschießen.
Die beiden Damen leben weiter, trotz der ständigen Präsenz einer unfassbaren grau-grünen feindlichen Militärmasse, der "shalene" (verrückt, wütend), die beharrlich auf ihre Häuser zu kriecht. Anfangs kämpfen Ania und Ninka darum, dieses obskure, urtümliche Böse zu identifizieren, das immer näher rückt, aber später erkennen sie den Gegner deutlich, der Helme mit einem Z-Symbol trägt. In diesem Moment der Materialisierung des Bösen verschwindet die Angst und sie wissen, wie sie den Feind zerstören können.
Ein traumhaftes Theaterstück, in dem der Humor entschieden gegen die Brutalität steht und in dem die ukrainische Vitalität gegen das russische Böse kämpft.
Idee/Regie/Künstlerische Leitung Iryna Lazer (Mavka)
Schauspiel Iryna Lazer & Ivan Doan
Musik Iryna Lazer & Daniil Zverkhanovskyi, Oleksii Mikriukov
Animation Sofiia Melnyk
Interviews Taras Lazer, Roman Synchuk
Übersetzung Kateryna Bilyk
MAVKA, Soundkollektiv aus Kyjiw, wurde 2015 von Irina Lazer zusammen mit dem Komponisten Oleksiy Mikryukov gegründet. Die Kompositionen verbinden Downtempo, Electronic, Trance, Noise und Ambience mit traditioneller Volksmusik, Gesang und Live-Looping. Neben zahlreichen Auftritten und Projekten in der Ukraine kooperierte Mavka in Deutschland u. a. mit der Choreografin Véronique Langlott am Lichthof Theater Hamburg und war beteiligt an Projekten mit dem Deutschen Theater Berlin, das documentartheaterberlin, Kampnagel Hamburg, dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, Berliner Ensemble, Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Zebra Poetry Film Festival.